SMELTZ HÖREN UND LESEN

Ein Blick in das Lager der Firma Feinkost Wawra

ARCHITEKTEN

Du willst ja nur reden, aber sorry, I wü’s net hörn
Was immer du sagn wirst, s‘ kann mi net störn
Bei jeder deiner Gesten mach I d‘ Augen zu
Im Universum nebenan, da hab I dann mei Ruh

Dank Heisinger und Schrödinger,
Herrn Zeilinger und John Steward Bell

S’is a mikroskopisch dünne Wand zwischen dir und mir
wannst ganz genau hinschaust, sichst die Luft vibrieren
Ansonsten macht die Welt, so scheints, kan Unterschied
Nur I bleib glücklich. Unbehellt von dein Rolandslied*

Dank Heisinger und Schrödinger,
Herrn Zeilinger und John Steward Bell

Die Welt is schlecht und schwarz, schallts aus deim Horn
und hinter dir rudern scho de Narrn.
Der imbecile Chor krakält, beschwöhrt die G’fahr
Wanns lang genug schreits, wirds für euch wahr!

Architektender Wahrheit – Architekten der Realität
Du willst ja nur reden, aber sorry, I kanns net hörn
Im Universum nebenan kann mi dei kranke Welt net störn

Dank Heisinger und Schrödinger,
Herrn Zeilinger und John Steward Bell

Musik: M.E.L.T. 1998 | Text: M.Testory 05.2017

SCHÖNE NEUE WELT

Die Schöne neue Welt
Die Schöne neue Welt
ob du willst oder net
es is a
Schöne neue Welt

Es tut mir leid, wir ham verloren
Aus unserer Revolution,
is a simple Modeerscheinung ‚worden.
Und nimmer lang,
dann bist a du dran,
dann kommen se dich holen
In die Schöne neue Welt
In die Schöne neue Welt

Erst sind ihr unsere Kinder verfallen
die kleinen Gschwister
die nächste Generation
Und hat sie verdreht
jetz sans ferngsteuert
blöd und betäubt

In der schönen neuen Welt
In der schönen neuen Welt

Musik: M.E.L.T. 1998 | Text: M.Testory 05.2017

GUTE ALTE ZEIT

Früher war alles besser,
sagt der alte Menschenfresser,
früher, da musst‘ ma jagen,
mit bloße Händ’die Beute schlag’n
Heut ist der Tisch von selbst gedeckt,
weil heut gibts das Internet…
Bestellst ein „Dinner for two“
serviert sich der Hauptgang von selbst dazu

Ja früher war alles besser
sagt der Sittlichkeitsverbrecher
man hat den Mäderl aufgelauert,
sie umgarnt und auch bedauert
Heut wird am Fließband penetriert,
in In- und Export organisiert…
Und wannst a Pech hast lachen’s die aus,
geh’n nach der Schul zum Gangbang z‘ Haus

Die Gute Alte Zeit – is längst vorbei
Die Gute Alte Zeit – is längst vorbei
Es gibt kan Respekt vor uns’rer Zunft
unser’m Handwerk uns’rer Kunst
Die Gute Alte Zeit – is längst vorbei
Die Gute Alte Zeit – is längst vorbei

Ja früher war alles besser,
sagt der zahnlose Mecki Messer
wann ana bled woa hot man g’schlitzt,
a bissl g’ritzt bis wieda sitzt
Heut wird ma glei daschossn
wengan Parkplatz auf da gossn.
Die Welt is so brutal
Es gibt kan Anstand, ka Moral.

Die Gute Alte Zeit – is längst vorbei
Die Gute Alte Zeit – is längst vorbei
Es gibt kan Respekt vor uns’rer Zunft
unser’m Handwerk uns’rer Kunst
Die Gute Alte Zeit – is längst vorbei
Die Gute Alte Zeit – is längst vorbei

Mein Gott, bin I froh das mi weggsperrt ham
in dera Welt, hab I eh nix mehr z‘ sagn
und glaubt’s ma’s, besser wird des nimmer
na-na, des kommt no schlimmer

Die Gute Zeit – is längst vorbei…

Musik & Text: M.Testory 04.2009

M.E.L.T. – (Misanthropisch-Elementare-Lebensansicht, terminal)

Manchmal streift er so durch de Stadt,
wo’s 1000de verdächtige Gsichter hat.
Ab und an nachn rechtn schaun,
weil aufm Staat
brauchst heutztag ja nimmer baun
Erst letztens hat er aufgedeckt,
dass a Verschwörung wohl dahinter steckt.
Die wollen uns kontrollieren,
wollen die Gedanken infiltrieren!

Das können s‘ glauben sagt er,
und es geht (auch schon) weiter:

Na schauns, der Kindergangster da gibt sich cool,
der meint nur Opfer gehen in die Schul
So ein richtiger Mann zeigt früh was er kann,
auf Respekt kommt ihn an, darum:
Was er will, das nimmt er sich!
Wen er will die nimmt er sich!
Wer net spurt den holt er sich und den
Hauptschulabschluss braucht er nicht!

Der Mensch an sich ist und bleibt fürchterlich
zerstörerisch und einfach widerlich!

Und die selbst-optimierte Mittelschicht
stolpert heiter außer Sicht.
A bissl Ritalin und Koks im Hirn
und eine egomane Weltansicht.
Is doch egal woher des Wasser kommt!
Egal wo des Öl herkommt !
Egal wo da Schrott verrott!
Ois egal, hauptsach es geht uns gut
und wir san gsund!

Aber der Schöpfung Krönung letztendlich
rafft mit Gier Profit und Macht an sich.
Als Manager und Börsenstar,
skrupellos und unnahbar
Der Schöpfung Krönung letztendlich
reißtalles was es gibt an sich
und das ist nie genug, na,
selbst die Welt is nicht genug

In der Offenbarung steht, die Welt wird untergehn
Es tut mir leid aber wie’s scheint, is scho längst gschehn

Der Mensch an sich ist und bleibt fürchterlich
zerstörerisch und einfach widerlich!

Musik: M.E.L.T. 1997 | Text: M.Testory 05.2017

NEMESIS

Also liegst am Boden, und ois tuat da weh.
Wie’d dahin kommst kannst grad net versteh.
Du hast doch immer gwusst wie’s rennt:
A bissl tret’n noch unten
und Kopf einziehn wann’s brennt.
Rechtblöd schaun wenns grad passt
und
Beinhart zuschlagen wann’s grad keiner von dir erwart‘

Aber nur net in’d Knie gehn

Jetz liegst am Boden, und ois tuat weh.
Den letzten Schwinger den hast net kumma gsehen.
Du woast so sicher, du woast so stolz
Darauf folgt bekanntlich stets der Fall

Aber nur net in’d Knie gehn – Was ma gibt is wos ma kriegt
Und nur net, nur net, nur net, nur net in’d Knie gehn

Vielleichtlieg I falsch – aber was ma gibt is was ma kriegt
Vielleichtlieg I falsch – aber a jeder kriegt was er verdient

Ja jetz liegst am Boden, und ois tuat weh.
Damit’sd auf d‘ Fiaß kummst wirst a über Leichen gehn
Du sagst: Lieber fressen, als gefressen werden
Und ein mal mehr machst du die Rechnung ohne den Wirt

Vielleichtlieg I falsch – aber was ma gibt is was ma kriegt
Vielleichtlieg I falsch – aber a jeder kriegt was er verdient

Musik: M.E.L.T. 1998 | Text: M.Testory 02.2017

GUNST

Deine Gunst zu verlieren
heißt unterzugehen
in der Schwärze des Verstandes
Dein Atem übertönt
alle gewesenen
und künftigen
Klänge

Das Salz deines Körpers versüßt
den Geschmack deiner Liebe
Das Salz deines Körpers versüßt
den Geschmack deiner Triebe
und deiner Seele

Enthaltsamkeit verstärkt
den Drang
die Sehnsucht zu stillen

Heute du
Morgen du
Gestern du
Immer du

Durchdich ist die Misere des Alltags verbannt

Heute du
Morgen du
Gestern du
Immer du

Musik: M.E.L.T. 1998 | Text: Elke Martin 1988

SCHALL UND RAUCH

De Oidn ham Angst, dass unser Sprach irgendwann verschwind
De Oidn ham Angst, dass unser Gsang irgendwann verstummt
De Oidn ham Angst das ma irgendwann unsern Verstand verlier’n
De Oidn ham Angst das ma irgendwann unser Herz verlier’n

Des is dann der Weltungergang,
Wann ma abgstumpf und taub nix mehr gspürn kann,
nur a Klumpm Fleisch mit a paar Triebe san
Sklaven der Hegemonie
in schöner, satter Agonie

Immer schneller, immer weiter – trotzdem leider net vü gscheiter
Immer satter, immer breiter – bis zum bittren Ende immer heiter
Immer höher, niemals zweiter – und Horizont die Reiter
Immer schneller, immer weiter – und zum Ende kommt der Eiter

Du fragst: Was is mit uns passiert?
Woran kann man no glaubm?
Jede Red is ohne Inhalt, is nur Schall und Rauch
A Schwanengesang ohne Klang
Langsam wird’s dir Angst und Bang
von dem schrägen Schwanengsang…

Immer schneller, immer weiter – trotzdem leider net vü gscheiter
Immer satter, immer breiter – bis zum bittren Ende immer heiter
Immer höher, niemals zweiter – und Horizont die Reiter
Immer schneller, immer weiter – und zum Ende kommt der…

Alle reden aber kana sogt wos, es is alles Schall und Rauch
Alle reden aber kana sogt wos, es is Schall und Rauch
A Schwanengsang ohne Klang
Wir schaun zu wie sich die Welt verändert,
schaun zu und könnens net versteh’n
Du sagst: Alla kann eh keiner was verändern, aber I sag:
Irgendeiner muss doch widerstehen!

Immer schneller, immer weiter…

Musik: M.E.L.T. 1998 | Text: M.Testory 02.2017

DER KUSS

Sie  schaut nur ganz kurz her
Ihr Blick und Duft so schwer
so schwer dass‘ dir die Sprach verschlagt
Dei Herzschlag is die Nachricht die alles sagt,
Dein Leid beklagt

Sie raunt: Schöner fremder Mann…
und das kommt an!
Es liegt was verruchtes in ihrm Gsang,
und sie nimmt dich lächelnd bei der Hand.
In dem Moment is um di g’schehn,
und du willst nie mehr wieder gehen…

Du verbrennst in Erinnerung
Oh, es liegt kein Trost
in dem Kuss von einem Chelsea-Girl

Und viel zu spät wird dir dann klar,
dass es nur ein Trugbild wahr.
Die engelshafte Schöne
is a Botschafterin der Qual
und sie ersäuft dich
in deim Drangsal
dein Schmerz, deiner Lust,
deinen Verlust

Du verbrennst in Erinnerung
Oh, es liegt kein Trost
in dem Kuss von einem Chelsea-Girl

Musik: M.E.L.T. 1998 | Text: M.Testory 02.2017

DIESE WAHRHEIT

Diese Wahrheit kannst du nicht sehen, mein Sohn
König blauer Augen, blind im Land der Jeuness.
Die Himmeln weit, voll Unschuld und Schuld
wird alles vergehen noch bevor du dich bewegst.
Die Geste wird verbannt, ob von Herz oder Verstand,
in das verwundene Schwarz, so wie der Toten Staub
So wie der Toten Staub

Gut und Böse, Wege in Richtung Tod zu gehen
Durch die Brandung, König deines Herzens blinder Zeit,
Wie Atem vergeht, schrei durch mich und dich hindurch
und die Seelen aller Welt in jene frei von Schuld
In jene frei von Schuld

Fliege wie das Sternenblut, der Sonne Tränen,
das Feuer und des Himmels Schrei,
kindlicher König
Und der dunkle Fluch,

Am Ende ist der Anfang von Allen
Wasser und Licht, Himmel und Hölle
festgelelgt, bevor du dich bewegst,
Jedes Wort und jede Tat,
Wahrheit, und Lüge,
Sterbe in Liebe, bewerte nicht
Wahrheit, und Lüge,
Stirb in Liebe, bewerte nicht
Stirb in Liebe, bewerte nicht
Stirb in Liebe, bewerte nicht
Wahrheit, und Lüge,

Stirb in Liebe, bewerte nicht

Musik: M.E.L.T. 1998 | Text: M.Testory 02.2017

STRANGE

Strange, ist es nicht strange
Wie wir umeinand rotieren
und dabei vollkommen
ignorieren was uns vereint:
Die Sucht nach Ansehen und a bissl Zärtlichkeit

Strange, ist es nicht strange
wie gern wir uns verdingen
und suchen zu erzwingen
was sich niemals beugt
erkaufen Ansehen und falsche Zärtlichkeit

Strange,ist es nicht strange
wie krank wir alle sind
in unserer schieren Gier
verbluten wir
Für ein bissl Ansehen und Zärtlichkeit

Weder ship ich – noch paar ich mich

Strange, ist es nicht strange
wie schnell wir uns verlieren
vor unseren Trieben Kapitulieren
bis wir uns befreien
von dem Drang – nach immer neuem
und immer mehr…

Weder ship ich – noch paar ich mich

strange,s‘ is so strange wie wir alle vibrieren
strange,s‘ is so strange wie wir umeinand rotiern

Musik: M.E.L.T. 1998 | Text: M.Testory 05.2017

SCHREI

Wannst mi fragst was z’tuan is gibt’s a,
a simple Antwort
und wannst mi fragst wos kummt sog I da,
hea auf zum wana
s’vergeht ois wos an irritiert
s’vergeht ois wos an weh tuat
vergiss wos woa und wos sei kennt
und hülf da söbst

Drum schrei ois außa
wie’s grad kommt is gut genug
moch die gschmeidig
a bissl schrein macht frei

Wannst net waßt wie’s weida geht gibt’s a,
a simple Antwort
und host a Angst vuam Aufsteh gibt’s a,
a simple Antwort
a simple Antwort


Wannst di fiarchst das ma di hörn kennt sog I da,
du wirst net allah sei
s’vergeht ois wos an irritiert
s’vergeht ois wos an weh tuat
vergiss wos woa und wos sei kennt
und hülf da söbst


Und schrei ois außa
wie’s grad kommt is gut genug
moch die gschmeidig
des bissl Lärm macht frei

Musik: M.E.L.T. 1998 | Text: M.Testory 05.2017

B72

Beim letzten mal war ma bei dir, Am Gürtl spielt de Nosn,
komm, wir bleibm auf a Bier.
Gscheid reden, Schmäh führn, so wie’s immer scho war
Wir schaun da zua von unserm Platz an der Bar…

I kann no immer net nicht versteh – warum – bleibt – die – Welt
an so an Tag net einfach stehn?
Warum kann sie sich so grausam weiterdrehn

An Tschick im Grinsen, dein Bass fast bei de Knie
Den Kopf im Nacken, strahlst, der Sound führt Regie.
Lebenslust und Freud, so laut und so wunderbar.
Wie sollt ma wissen das es das letzte mal war?

I kanns no immer net nicht versteh
– warum – bleibt – die – Welt –
an so an Tag net einfach stehn?
Bleib– Einfach – Stehen!

Manchmal hör Ich dich spielen – hör mit gschossene Augen:
Ability to kill
Manchmalhör Ich dich spielen – hör mit gschossene Augen

I kanns no immer net nicht versteh
– warum – bleibt – die – Welt –
an so an Tag net einfach stehn?
Bleib– Einfach – Stehen!

Musik: M.E.L.T. 1998 | Text: M.Testory 05.2017

WEIT OFFEN

Sie reitet einsam in den Sonnenuntergang

Kann ma ana sagen, wo is sie hin?
Kann ma ana sagen, wos wird aus ihr werdn?
Kann ma ana sagen was I jetz tua?

Ich weiß nur
mei Herz is schwer und is so weit offen
Ich weiß nur
mei Herz is schwer und is so weit offen
und I verbliat

Sag kommst vielleicht mit mir, und wir gehn a dorthin
wo die Sonne verschwindet, weit hinterm Horizont
woooooooooh die Nacht den Tag verdrängt

Ich weiß nur
mei Herz is schwer und is so weit offen
Ich weiß nur
mei Herz is schwer und is so weit offen
und I verbliat

Ich blut für dich
oh für dich – blut für dich
nur für dich

Ich kämpf um dich – und ich blut für dich
Ich schrei für dich – und ich blut für dich
Ich leb für dich – und ich blut für dich
Ich sing für dich – und ich blut für dich
ich verblut für dich
nur für dich

Musik: M.E.L.T. 1998 | Text: M.Testory 05.2017

WILDES KIND

 Mhmmm– und I nimm no an Schluck
und freu mi auf den Schwindel,
planier so guat I kann,
die Straßn für mein letzten Gang
Ohne Zorn und ohne Reue
S’is einfach Zeit zu geh’n
einfach Zeit zu geh’n
einfach Zeit zu geh’n
einfach Zeit zu geh’n

Und dann nimm I mein Mantel,
mein Stock und mein Huat
ja,des is alles wos ma blie’m is
und I nick zum Gruß,
was eh kaan interessiert,
a jeder ignoriert

Und so spatzier I durch die Gassn
alles schläft und wirkt verlassen.
So verlassen wie mei armes, g’spalten’s Herz.
Hinter jeden Fenster
lauern Liebende wie Gspenster
Und ihr Mitleid is (für mi) die größte Qual
weil von drausst erscheint das surreal
surreal…

Und so verschwind I, still und heimlich
I bleib draußen vor der Tür

I bin und bleib a wildes Kind

Musik: M.E.L.T. 1998 | Text: M.Testory 05.2017